The Newton - Amsterdam
Die Newton: Eleganz und Natur in Amsterdam
Die komplexen Konturen des Grundstücks stellten bei der Gestaltung dieses Wohngebäudes mit 101 Wohnungen im Kop Zuidas eine besondere Herausforderung dar. Um die starren Grundrisse dunkler Blöcke zu vermeiden, griff diederendirrix zu einer radikalen Maßnahme: Ein großer Schnitt durch die Mitte des Gebäudes bringt sowohl Tageslicht als auch Natur tief ins Innere.
Auftraggeber COD bat diederendirrix um einen Entwurf für einen Apartmentkomplex im unbewohnten Teil von Kop Zuidas. Die Lage, geprägt von einer scharfen Spitze und komplizierten Konturen, stellte ein architektonisches Rätsel dar. Durch die Verkürzung der Spitze und einen geradlinigen Schnitt durch das Gebäudevolumen wurde die hermetische Form jedoch aufgebrochen. Das Ergebnis ist spektakulär – der Grundriss wechselt von einer beengenden Form zu einer entspannten, spielerischen Struktur, die dem sonst so steinigen Zuidas eine grünere Wohnumgebung verleiht. Der Entwurf wurde von Beginn an bis zum Abschluss sowohl vom Kunden als auch von der Stadt Amsterdam unterstützt, ohne wesentliche Änderungen während des Prozesses.
Halböffentlicher Dachgarten Die Bereiche des Gebäudes, die den Wohnungen eine zweiseitige Ausrichtung ermöglichen, reichen nicht bis zum Erdgeschoss, sondern enden über dem Sockel. Hier wurde in enger Zusammenarbeit mit den Landschaftsarchitekten Felixx eine grüne Oase in Form eines erhöhten Innenhofs oder Dachgartens geschaffen. Dieser ist über eine breite Außentreppe aus Stein mit dem geplanten öffentlichen Grünraum auf dem restlichen Grundstück verbunden. Grün ist ein zentrales Thema des Projekts. Durch die frühzeitige Einbindung einer Landschaftsagentur konnten hochwertige, wasserabweisende Grünflächen geschaffen werden, die die Biodiversität fördern. Die Pflege dieser sorgfältig ausgewählten Vegetation wird gemeinschaftlich organisiert.
Abgestufte Terrassen Der ökologische Ansatz zeigt sich auch in den Terrassen, die entlang der Peripherie des Innenhofs entstehen. Die Fassaden rücken alle ein bis zwei Stockwerke um einen Meter zurück. Diese gestaffelten Terrassen bieten nicht nur Platz für eine grüne Kaskade, sondern lassen auch viel Licht in die Wohnungen. Fast bodentiefe Fenster verstärken die Lichtintensität zusätzlich. Auf dem Dach sorgen Solaranlagen und Speicher für Wärme und Kälte dafür, dass möglichst viel nachhaltige Energie zur Verfügung steht.
Zwei Welten Die Architektur des Newtons spielt mit dem Kontrast zwischen hart und weich. Von außen präsentiert sich das Gebäude als skulpturales, modernistisches Bauwerk mit klaren Linien. Strukturiertes rotes Mauerwerk und Industriefenster mit schlanken Aluminiumrahmen verleihen dem Bau eine robuste Erscheinung. Gleichzeitig ermöglicht das Gebäude Blicke in das Innere, wo eine weichere und grünere Welt auf die Bewohner wartet und die Fantasie anregt.
Klinker und Ziermauerwerk Die äußere Fassade des Gebäudes besteht aus strukturiertem rotem Klinker der Sortierung Nr. 62 von Wittmunder Klinker. Diese Klinker wurden wechselseitig verarbeitet, wobei sowohl die glatte als auch die raue Seite (Fußseite) des Klinkers sichtbar sind, was der Fassade eine interessante Textur und Tiefe verleiht. Ein besonderes architektonisches Detail ist das Ziermauerwerk, bei dem die Klinker teilweise als Relief schräg gesetzt wurden.