Haus von Heinsberg, Düsseldorf – Stadtvilla an der Heinsbergstraße

In Alt-Niederkassel, einem der historischsten und zugleich begehrtesten Wohnquartiere Düsseldorfs, entstand an der Heinsbergstraße ein Wohnhaus, das klassische Architektur mit einer konsequent hochwertigen Materialität vereint. Entwickelt von Ralf Schmitz und entworfen vom Berliner Architekten Sebastian Treese, interpretiert die Stadtvilla die Bautraditionen des Rheinlands neu – mit eleganten Proportionen, einem markanten Stufengiebel und einer Fassadensprache, die sich tief in die lokale Baukultur einschreibt.

Der Baukörper reagiert präzise auf die Ecklage des Grundstücks. Der Stufengiebel markiert den Kreuzungspunkt eindeutig und gibt dem Gebäude eine klare vertikale Orientierung. Die übrigen Fassaden folgen einem ruhigen Öffnungsraster aus gleichmäßig proportionierten Fensterachsen, tiefen Laibungen und minimalen Gliederungselementen. Sprossenfenster und Fensterläden setzen klassische Akzente, ohne die Gesamtkomposition zu überzeichnen.

Die Hülle des Gebäudes ist in traditioneller Backsteinbauweise ausgeführt. Verbaut wurde ein blaubrauner Wittmunder Klinker der Sortierung 211 im Normalformat, wechselseitig verarbeitet, sodass sowohl die glatten Sichtseiten als auch die raueren Fußseiten der Steine in der Fassade erscheinen. Diese Rückseiten tragen – produktionsbedingt – Spuren des Herstellungsprozesses: offenere Poren, mineralische Einschlüsse, leichte Brenn- und Sandabdrücke. Zusammen mit den reduktionsgebrannten Blautönen entsteht eine feine, natürlich gewachsene Maserungsstruktur, die die Oberfläche ruhig, aber nicht homogen wirken lässt. Die unterschiedliche Textur der Steinseiten erzeugt ein Fassadenbild, das auf Nähe reagiert und das Mauerwerk als handwerklich hergestelltes, massives Bauteil sichtbar macht.

Die Stadtvilla ist zurückhaltend proportioniert. Kleine Kantenversprünge, klare Fassadenabschlüsse und eine satte Wandstärke prägen das äußere Erscheinungsbild. Das Gebäude orientiert sich in Höhe und Tiefe an der umgebenden Bebauung und fügt sich selbstverständlich in das kleinteilige, historisch geprägte Quartier ein. Der reduktive Entwurfsansatz – Baukörper, Öffnungsordnung, Material – erzeugt eine Architektur, die nicht mit auffälligen Gesten arbeitet, sondern durch Maß, Rhythmus und Materialtiefe präsent ist.

Im Ergebnis entsteht ein Neubau, der die bauliche Struktur Alt-Niederkassels respektiert und zugleich eine heutige Interpretation klassischer Stadtvilla-Typologien formuliert. Die Kombination aus klarer Architektursprache und einem Mauerwerk, das in seiner wechselseitigen Verarbeitung die Spuren seiner Herstellung sichtbar lässt, macht das Haus an der Heinsbergstraße zu einem Gebäude, das sich über Substanz und handwerkliche Präzision definiert.

Verwendete Sortierung

Sortierung 211

Wichtige visuelle Akzente

Der Gesamteindruck der Sortierung Nr. 211 ist von den weiteren Elementen der Fassade abhängig. Dazu zählen Fugenfarbe, Fensterrahmen, Geländer, etc., welche wichtige visuelle Akzente setzen. 

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